Page 5 - Wachsen in der Liebe
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Gedichte

Wenn Luther die Menschen vor der Sintflut in
seiner Übersetzung von 1. Mose 5,6 so charak­
terisiert, dass „alles Dichten und Trachten ihres
Herzens nur böse war“, dann erklärt er damit,
dass man früher unter Dichten alles Gedachte
verstand.
Vielfach bringt man mit „Gedicht“ die Ausdrucks­
weise mit Versmaß und Strophenform, nicht
zuletzt mit dem Reim zusammen. Aber die
ältesten Dichtungen, so zum Beispiel auch die
Psalmen, kamen ohne Reim aus.

In diesem Buch stehen gereimte Gedichte und
auch solche im sogenannten freien Rhythmus
verfasste, die meines Erachtens eine noch
breitere Möglichkeit der Gestaltung bieten.
Bewusst sind in den Gedichten verschiedene
Stilmittel eingesetzt. Ich habe dabei auch
an die unterschiedlichen Leser gedacht; wie
überhaupt – das ist meine Meinung – nicht allein
der Poet, sondern letztlich der Leser in seiner
Befindlichkeit darüber entscheidet, was ein
Gedicht wert ist.

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