Gedicht des Monats Oktober 2012

Im Herbst

Nun taucht der Herbst den Pinsel in die Farbentöpfe,
streicht über Wiesen, Felder, Bergeshöhn,
besprenkelt auch die Blumenköpfe,
zieht leise sich zurück und ist im Nebel bald nicht mehr zu sehn.

Dann schaut er aus der Ferne zu und muss sich wundern,
wie Farbe uns bezaubert – und verstört,
weil zu der Reife, dem Verändern,
auch Abschied, Welken und Verfall im späten Jahr dazugehört.

Doch auch der Herbst weiß, dass nach jedem Winter wieder,
ein leichter, heller Ton die Farben mischt,
bis eines Tages alle Lieder
den schönen Sommer preisen, dessen Licht und Klarheit nie verlischt.

Josef Butscher




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