Gedicht des Monats März 2014

Ode der Vergänglichkeit

Seit alters – und stündlich neu – weht durch den Himmel
die zitternde Flagge Vergänglichkeit.
Und die Sänger, auch die kühnsten,
klagen, wenn die Rune der Trauer
den Greis und die Jungfrau zeichnet,
wenn der Krug, der noch eben zum Brunnen geführt,
umdunkelt im Schachte zerschellt.
Dann schweigen die Uhren,
der Tag wird zur Nacht,
und viele verstummen in Schmerzen,
weil nirgend ein Arzt ist bekannt.

Woher? Wohin?

Manchmal
ein Einsamer aufstand voll Ahnens,
auch manchmal mit Hoffen.
Doch wenn in der Runde das Jahr sich vollendet,
dann weisen wie vordem die Spuren
aus Laub und verfinsterten Blumen
zur heillosen Urschrift,
zum gierigen Löwen, dem Tod.
Seit alters - und stündlich neu – weht durch den Himmel
die zitternde Flagge Vergänglichkeit.

Doch sieh, sieh!
Es reitet daher der sieghafte Herrscher des Lebens!

Josef Butscher

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